Linolschnitt.com
Die Kunst des Linolschnitts
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Willkommen in der Text-Abteilung der Linolschnitt-Werkstatt.


Wenn Sie sich wirklich mit den handwerklichen Anforderungen befassen wollen, die die Linolschnitt-Technik stellt,

möchte ich Ihnen hier einige Informationen weitergeben.


Zu diesem Thema gibt es natürlich eine Menge Bücher auf dem deutschen Markt,

nach denen Sie sich in einem Fachgeschäft oder in einer Buchhandlung umschauen können.

Dort haben Se die Möglichkeit zum Durchblättern und Stöbern.

 

Hier kann ich nur auf das Angebot von z.B.  Amazon verweisen,

damit Sie sich einen Überblick verschaffen können.


Der annähernd größte Teil dieser Bücher ist das Geld ziemlich wert.


Vorab möchte ich Ihnen nur wenige - aber dafür gute - Anleitungen vorstellen, die ich im Internet gefunden habe.


Es gibt erstaunlich viele Anleitungen, die ich für diese Werkstatt aber nicht wirklich zielführend finde.

Auf einer dieser Seiten - die sich an ErzieherInnen von Kindergartenkindern richtet - bin ich allerdings

auf einen sehr bemerkenswerten Satz gestoßen:

"Nie nach Rennen und Herumtollen direkt ins Schneiden übergehen."

Jaaa! Das sollten auch Erwachsene beherzigen.

Unbedingt!



Eine sehr schöne Anleitung für Einsteiger gibt es bei efco.de.

Und eine gute bei kallipos.de.


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Für Fortgeschrittene erklärt auf kuseum.de

Uli Schuster die Technik des „verlorenen Schnitts“ (Reduction Cut).



Natürlich macht es keinen Sinn, die Inhalte der Werkstatt-Filme und obigen Texte hier nochmals zu wiederholen.

Ich möchte aber gerne auf einiges hinweisen, das ich im Internet, aus Büchern und durch eigene Erfahrungen gelernt habe,

und vor allem möchte ich Ihnen Tipps geben und Tricks "verraten".


Um folgende Fragen soll es gehen:

Welches Material wird benötigt?

Wie finde ich ein geeignetes Motiv?

Wie bringe ich das Motiv spiegelverkehrt aufs Linol?

Was muss ich beim Schnitt beachten?

Wie kann ich den Linolschnitt drucken?


Also los geht's ...



Welches Material wird benötigt und was kostet der Spaß?


Für die Materialbeschaffung können Sie sich in Ihr örtliches Fachgeschäft für Bastel- und Kunstbedarf begeben.

Sollte etwas nicht vorrätig sein, wird man es Ihnen sicherlich innerhalb weniger Tage bestellen.

Sie können dafür natürlich auch das Internet nutzen. Ich habe bisher nur Erfahrungen mit der Firma Gerstaecker gemacht habe, und zwar sehr gute.

Aber andere Unternehmen, wie Boesner oder Kunstpark und viele weitere Shops, kommen sicherlich ebenfalls infrage.


Was Sie für den Start als Grundausstattung brauchen, ist:

Linoleum, 2 Platten in DIN A4 (davon eine, um die Schnitt-Technik zu üben)

Werkzeug zum Schneiden

Linoldruck-Farbe

Eine Gummiwalze

und geeignetes Papier.

Ich schaue gleich nach, was das kostet.


Zusätzlich brauchen Sie Kleinigkeiten, die eventuell bereits in Ihrem Haushalt vorhanden sind.

Pauspapier (auch Kohle- oder Durchschlagpapier genannt), das Sie in einem Schreibwarengeschäft für wenig Geld erwerben können.

Dort bekommen Sie auch einen Bleistift mit möglichst harter Mine, Tesafilm und evtl. meinen „Geheimtipp": Paket-Klebeband.  (Dazu später mehr.)

Um die Farbe mit der Gummiwalze auszurollen, brauchen Sie einen glatten, nicht saugfähigen Untergrund.

Das kann eine Glasscheibe sein, eine Platte aus Kunststoff, Metall, Marmor, beschichteter Hartfaser oder Spanplatte oder was Sie sonst so im Haus haben in der Größe von ca. DIN A3, also doppelter Schreibmaschinen – bzw. Druckerpapiergröße.

Einen Kochlöffel aus Holz benötigen Sie, um das Papier beim Druck punktgenau anpressen zu können. (Ein Löffel aus Metall hat einen nur sehr kleinen Andruckpunkt und ein Plastiklöffel schmilzt bei starkem Anreiben und klebt am Papier fest.) Wahrscheinlich haben Sie einen Holzlöffel ja bereits in einer Schublade, ebenso wie ein Nudelholz (Teigroller), das für den ersten festen Andruck gut geeignet ist.

Meinen tollen Kochlöffel habe ich bei Karstadt gefunden. Der ist an der unteren Aufdruckseite nicht nur rund, sondern hat eine gut Daumenabdruck große ebene Fläche. Das finde ich ideal.

Ich glaube nicht, dass vor mir schon jemals ein Mann dermaßen zufrieden aus einem Kaufhaus stolziert ist, weil er einen Kochlöffel gekauft hat.

Ihm zu Ehren habe ich gerade mal mein Handy genommen und ihn geknipst.





Das wäre es dann auch schon an benötigten Utensilien.

Ich schaue also jetzt mal für Sie im Internet nach, was der ganze Spaß kostet.

Linoleum sollte man nach Aussagen verschiedener Seiten besser im Fachhandel kaufen und nicht von der Rolle in Baumärkten.
Deren Material enthält angeblich mehr Mineralien und andere harte, das Werkzeug stumpf machende Bestandteile.
Ob das stimmt, oder ob es sich hier nur um einen simplen Werbetrick handelt, kann ich (noch) nicht beurteilen.

Eine DIN A4 Linolplatte kostet bei Gerstaecker derzeit 2,64 Euro.
DIN A3 = 5,22 € und
DIN A2 = 10,18 Euro.

Sie können preismäßig also eine A2-Platte bestellen und diese selber passend verkleinern.


Eine einfache Linolschnitt-Garnitur als Werkzeug, mit 5 verschiedenen Klingen, gibt es schon für 6 Euro.

Das reicht für den Anfang aus.

Ich bin allerdings stolzer Besitzer des sechsteiligen „Kerbschnitzbeitel“-Satzes der Firma Kirschen (73 €), den mir mein Sohn glücklicherweise geschenkt hat.

Solch ein Werkzeug hat man nicht nur in den Fingern, sondern richtig in der Hand und es ist eine wahre Freude damit zu arbeiten. (Aber das muss natürlich nicht unbedingt sein.)


Was die Farbe betrifft, gehe ich mal davon aus, dass Sie sich vorerst mit 250 ml schwarzer Farbe begnügen. Die Gerstaecker Aqua-Linol Druckfarbe kann ich empfehlen, ohne hier Schleichwerbung machen zu wollen. Dafür müssen Sie rund fünf Euro ausgeben.

Farbwalzen aus Gummi gibt es in verschiedenen Größen. Ich empfehle eine Breite von 12 Zentimetern, die rund 6 Euro kostet.

Papier in der Größe 50x70 cm kann man bei Gerstaecker erst ab einer Mindestmenge von 25 Bogen zu beziehen.
Die können Sie für Experimente und Fehldrucke aber auch brauchen.

Die kosten  zwar rund 15 Euro, dafür haben Sie laut Beschreibung aber Papier mit "220 g/qm, feinrau, griffig und stark, radierfest. Universell einsetzbar, besonders für Zeichnungen mit Blei- und Farbstift, Kreide, Pastell und Kohle. Ebenso gut geeignet für Holz- und Linolschnitt".


Alles in allem können Sie also mit einem Einkauf von 50 €uro direkt loslegen.

Wenn Ihnen die Arbeit mit Linolschnitten so richtig Spaß machen sollte, wovon ich ganz schwer ausgehe, kommen natürlich höhere Kosten

auf Sie zu, was Ihren Vorrat an Linolplatten, Papiersorten und Größen und Ihr Sortiment an Farben betrifft.

Aber dieses Geld werden Sie dann gerne ausgeben ...




Wie finde ich ein geeignetes Motiv?


Tja, diese Frage ging mir als solche völlig locker über die Lippen, aber jetzt, da es ans Beantworten geht,

kann ich eigentlich nur dumm gucken, die Schultern hochziehen und die Handflächen nach oben weisen.

Ich will Sie hier aber natürlich nicht mit einem, „Das müssen Sie selber wissen“ abspeisen.

Ein paar allgemeine Hinweise und Tipps können Sie selbstverständlich erwarten.

Wahr ist aber, Sie müssen ein Bild AUF IHRE EIGENE ART entwickeln.

So, wie Sie es mit Ihren völlig individuellen Augen sehen.


Ich gehe jetzt erst mal von einem zweifarbigen Bild aus. Das Weiß des Papiers und schwarze Farbe in hartem Kontrast dazu.

Dass Sie statt schwarz natürlich auch eine andere Farbe nehmen können, sehen Sie zum Beispiel unter dem  Menüpunkt „Meine Arbeiten“ an dem Versuch, das Hinterteil einer Giraffe in giraffigem rot-braun darzustellen.


Sie könnten ein Bild selber zeichnen, mit einem Motiv das Ihnen beliebt, mit Bleistift, Kohle oder einem dickeren Filzstift.

Bedenken Sie dabei aber, dass Graustufen-Übergänge im Bild nur schwierig darzustellen sind und eine gekonnte Schraffur-Schnitttechnik

erfordern. Dazu später mehr ...

Konzentrieren Sie sich vorerst besser auf reines Schwarz/Weiß, und versuchen Sie die Form und Konturen zu finden, die am ehesten die

Farbübergänge andeuten. Bei einem Portrait zum Beispiel, ist der Verlauf eines Schattens auf der Wange echte "Maßarbeit" und erfordert

Ihr ganzes Einfühlungsvermögen.

Falls Sie als erstes (wie so oft) ein Bildnis Ihrer oder Ihres Liebsten in Angriff nehmen möchten, bedenken Sie bitte, dass ein weiches, rundes Gesicht eines jungen Menschen in schwarz/weiß viel schwieriger darzustellen ist, als ein markantes Gesicht – oder mit Verlaub gesagt faltiges und runzliges. Nehmen Sie sich für den Anfang also besser Ihre Großeltern vor anstatt Ihr Kind oder Ihren Goldfisch, auch wenn Ihnen dass vielleicht eigentlich lieber wäre.

 

Falls Sie Ihr Motiv „freihändig“ aufs Papier bringen wollen, ist es eine gute Idee, direkt auf Transparentpapier zu zeichnen, um es ganz einfach spiegelverkehrt aufs Linol übertragen zu können. Dazu mehr im nächsten Kapitel ...


Eine anderer sehr lohnenswerter Ansatz ist es, von einem Foto auszugehen, dass Sie selber geschossen haben.

Das können Sie in gewohnter Weise vom Handy oder der Kamera auf den Rechner übertragen. Falls es sich um ein altes Foto handelt, könnten Sie es einscannen (lassen).

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Bilder aus der großen Palette des Internets zu sichten. Zum Beispiel durch die Google-Bildersuche oder graphisch anspruchsvoller bei  Flickr.com.

Aber Achtung: Falls Sie im Hinterkopf haben sollten, mit der Umsetzung dieser Bilder in einen Linolschnitt Geld „machen“ zu wollen, muss ich Sie dringend auf den Copyright-Schutz hinweisen, den sehr viele Bilder haben. Den können Sie vielleicht umgehen, indem Sie nur einen Ausschnitt des Bildes auswählen und diesen noch kräftig verändern – aber dieser Tipp ist ohne Gewähr.


Um eine Fotovorlage aufs Papier zu bringen, brauchen Sie ein Grafikprogramm.

Nicht jeder hat Photoshop von Adobe, aber es gibt auch völlig legale kostenlose Alternativen.

Falls Sie solche Programme noch nicht haben sollten, wird es nun aber Zeit.

Vorerst reicht IrfanView für unsere Zwecke völlig aus.

Wer sich tiefer hineinknien möchte, kann sich mit GIMP beschäftigen.

GIMP wurde ursprünglich für das tolle Betriebssystem Linux entwickelt, ist aber längst auch in einer Version für Windows (und das sogar weiterhin kostenlos) zu haben.

Als sichere Downloadquelle kann ich u.a. CHIP.de wärmstens empfehlen.

Wenn Sie die dortigen Hinweise in Ruhe lesen und beachten, kann überhaupt nichts schiefgehen.


Hier geht's zum CHIP.de-Download von:

IrfanView

und

GIMP

 

Viel Vergnügen beim Einarbeiten in diese hervorragenden Programme.

Zum Vergleich: IrfanView belegt auf der Festplatte lediglich 1,8 Megabyte, GIMP dagegen 252! 

Auf GIMP kann ich hier also wegen der Komplexität natürlich nicht näher eingehen, aber zu IrfanView möchte ich Tipps geben.

Vorweg sei erst mal gesagt, dass Sie nach der Installation dort die Sprache im Optionen-Menü auf die Deutsch.dll umstellen können.

Davon gehe ich jetzt aus.

Das Programm sollte bei einem Doppelklick auf eine Datei mit der Endung ".jpg" automatisch starten. (Ansonsten können Sie in der Menüleiste oben links auf das Icon für „öffnen“ klicken und die Datei auswählen.)


TIPP Sehr hilfreich für einen Zwei-Farben-Druck kann es anfangs sein, in der Menüleiste von IrfanView auf „Bild“ zu klicken und dann auf

„In Graustufen umwandeln“.

Danach können Sie nochmals über „Bild“ auf „Farbtiefe reduzieren“ gehen.

Wählen Sie hier mal „2 Farben (Schwarz/Weiß)“ aus.

Das Ergebnis ist meist zu dunkel und unterdrückt Grautöne, die Sie in Ihrem Linolschnitt natürlich zumindest andeuten könnten.

Aber es vermittelt doch einen ersten Eindruck, wie Ihr Motiv schwarz-weiß wirken würde.

Wenn Sie das oft genug gemacht haben, wird sich dieser IrfanView-Filter in Ihr Sehzentrum einbrennen, und Sie können das dann auch ohne diesen Trick erkennen.




Wie bringe ich das Motiv spiegelverkehrt aufs Linol?

Und zwar in der gewünschten Größe?


Spiegelverkehrt muss das Bild aufs Linol natürlich übertragen werden, damit es nach dem Druck wieder richtig herum erscheint.


Hier könnte ich mit IrfanView munter weitermachen. Zum Beispiel mit dem

TIPP  Ein Klick auf den Menüpunkt "Bild" und ein zweiter auf "Horizontal spiegeln".

Oder noch einfacher wäre ein kleiner Fingerdruck auf den Buchstaben "H".

Pling - Ausdrucken - fertig.

Und schon können Sie das spiegelverkehrte Bild mit Pauspapier auf die Linolplatte übertragen.

Mit einem möglichst harten und spitzen Bleistift, oder wenn es nicht ganz so genau sein muss, mit einem Kugelschreiber.


Aber falls Sie keinen PC plus Drucker zur Verfügung haben, oder es einfach mal komplizierter haben möchten,

kann ich Ihnen gerne noch von weiteren  Möglichkeiten erzählen.

Bei Zeichnungen des Motivs auf Papier, wäre zu empfehlen, es auf TIPP Transparentpapier zu zeichnen.
Dann brauchen Sie das Blatt nur umzudrehen und können es durchpausen.


Haben Sie es auf normales Papier gezeichnet, müssen Sie dieses durchsichtig machen. Das geht zum Beispiel mit TIPP einigen Tropfen Speiseöl, die sie auf der Rückseite verreiben, bis Sie die Konturen der Zeichnung erkennen können.

 

Sie können das Bild auch vor einen hellen Hintergrund bringen, um die Zeichnung durchscheinend zu machen. Falls Sie nicht zufällig Arzthelferin sind und einen Röntgenschirm zur Verfügung haben, können Sie TIPP das Bild auch an ein Fenster oder die Balkontür kleben.


Es ist natürlich sehr arbeitsaufwändig, das Bild erst zu zeichnen, dann auf der Rückseite durchzuzeichnen, um es dann über dem Pauspapier

nochmals nachzuzeichnen, damit es spiegelverkehrt aufs Linol gelangt.

 

Viel einfacher geht es mit der folgenden Methode:

       TIPP ! ! !        TIPP ! ! !         TIPP ! ! !       

Besorgen Sie sich in einer Apotheke ACETON. 250 ml reichen fürs Erste.

Was Sie damit zum Beispiel auf eine Linolplatte übertragen können, sehen Sie auf diesem Schnappschuss:

 

 

Aceton hat die Eigenschaft, die Farbe eines Laserdruckers oder einer Fotokopie anzulösen.

Falls Sie einen Tintendrucker besitzen oder selber gezeichnet haben, gehen Sie mit Ihrem Bild einfach in den nächsten Copyshop und machen eine Fotokopie.

Bei der Übertragung aufs Linoleum ist allerdings einiges zu beachten. 

Vorweg sei betont, dass der Ausdruck bzw. die Kopie NICHT! spiegelverkehrt sein muss/darf, da sie das bei dieser Technik von selbst wird!!!

Wenn Sie das Blatt aufs Linoleum legen und die Rückseite direkt mit einem Aceton getränkten Baumwolllappen bestreichen,

wird es zu sehr getränkt. Die Farbe des Ausdrucks bzw. der Kopie löst sich dann zwar - verschwimmt aber völlig in der Suppe.

Legen Sie stattdessen 3-5 Blätter normales Schreibmaschinen- bzw. Druckerpapier darüber und kleben Sie alles mit Paketklebeband an einer Querseite fest. (Wenn Sie RechtshänderIn sind, links.)

Dazu müssen Sie die Blätter etwas auffächern, damit von jedem Blatt 2-3 Millimeter zu sehen sind.

Bei größeren Formaten als DIN A4 kleben Sie zumindest das zu übertragende Blatt fest.

Geben Sie nicht zuviel Aceton auf den Lappen und reiben Sie mit dem Druck Ihrer Fingernagelrücken über das Blatt.

Es kommt viel mehr auf die Dämpfe des Acetons an, als auf die satte Flüssigkeit.

Apropos und gegebenenfalls: Rauchen Sie dabei besser nicht. ;-Q

Und wenn Sie zu denjenigen gehören, die Nagellack tragen, machen Sie das besser dann, wenn Sie noch genügend Zeit haben, einen neuen Lack aufzutragen.

Sie können zwischendurch vorsichtig die Blätter anheben, um zu schauen was auf dem Linoleum angekommen ist - und werden wahrscheinlich enttäuscht sein.

Das Aceton braucht so seine Zeit. Gehen Sie mal von 10-15 Minuten aus, in denen Sie immerwieder mit dem Aceton-Lappen kräftig über die Blätter reiben.

Meine Methode ist folgende: Nachdem ich mehrmals den Lappen angefeuchtet und das Bild gründlich abgerieben habe, reibe ich weiter ... mit dem Druck der Fingernagelrücken - die nach wie vor mit dem Baumwolllappen umwickelt sind - über das oberste Blatt, bis es sichtlich getrocknet ist.
Dann reiße ich es ab und reibe das nächste Blatt trocken. Und so weiter bis zum ausgedruckten Blatt bzw. der Kopie.
Auch auf dieser muss das Aceton komplett verdunstet sein.
Erst danach beginnt die Farbe der Kopie regelrecht am Linol zu kleben und man kann das Blatt zwei, drei Minuten später abziehen.

Jetzt können Sie direkt Ihr Werkzeug nehmen und mit dem Schneiden Ihres Drucks beginnen.

Seien Sie nicht enttäuscht, falls diese Technik nicht auf Anhieb funktioniert.

Ob Sie besser drei, vier oder fünf Blätter Papier auf die Kopie legen und wieviel Aceton sie auftragen, hängt vom Papier ab und vor allem von  Ihnen.

Experimentieren Sie einfach mal munter drauf los und finden Sie IHRE EIGENE TECHNIK heraus.

Was dabei herauskommen kann, sehen Sie ja oben auf dem Bild.


Egal mit welcher Technik Sie Ihr Motiv aufs Linol übertragen - Sie sollten sich immer im Klaren darüber sein, dass das Bild

auf dem Linol spiegelverkehrt sein muss!

Das kann man allzu leicht vergessen, deshalb betone ich das hier noch einmal.

 

Die richtige Größe des Bildes kann man mühsam mit transparenten Millimeterpapier herstellen, das man über das Motiv legt,

und sich ein entsprechend vergrößertes Raster zeichnet. Wenn man dann Kästchen für Kästchen den Linien folgt, bekommt man das nach einiger Zeit hin.

Tausendmal einfacher geht das natürlich mit einem PC und dem kostenlosen IrfanView. (s.o.)

Klicken Sie in diesem Programm auf den Menüpunkt "Bild" und dann auf "Größe ändern".

Im folgenden Auswahlfenster ist unter "Neue Größe":  "Pixel" voreingestellt.

TIPP  Klicken Sie hier auf "cm"und geben Sie Ihre gewünschte Höhe oder Breite ein.

Und zwar mindestens 2 cm weniger, als Ihr geplantes Linolplatten-Format hat, damit Sie rundum einen ein Zentimeter breiten Rand unbeschnittenen Linols stehen lassen können - falls Sie meinen Tipp nutzen möchten, die Linolplatte beim Schneiden mit Paketklebeband zu fixieren. Dazu erfahren Sie alles im nächsten Kapitel ...


Falls Sie ein größeres Format als DIN A4 für Ihren Linolschnitt bevorzugen, müssen Sie mit IrfanView ein bisschen spielen, da der Drucker ja nichts Größeres kann.
Das geht aber auch ganz leicht, wenn man weiß wie es geht.

Ziehen Sie mit gedrückt gehaltener linker Maustaste ein Rechteck in ihr Motiv. Zum Beispiel für das linke obere Viertel.

Klicken Sie auf "bearbeiten" und dann auf "kopieren".

Oder drücken Sie stattdessen einfach die Tastenkombination "Strg" und dann "C" - wie Copy.

Starten Sie eine weitere IrfanView-Instanz von Ihrem Desktop-Hintergrund aus und drücken Sie dann die Tasten "Strg" und "V".

Nun können Sie diesen Ausschnitt des Bildes benennen und abspeichern oder auch direkt ungespeichert ausdrucken.

TIPP  Die entstandenen Ausdrucke klebt man am besten mit einem Pritt-Stift zusammen, da dieser durch das Aceton kaum angelöst wird.

(Tesafilm als Kleber lässt das Aceton nicht ausreichend durch.)


Achtung: Falls Sie nicht mit Aceton arbeiten möchten, sondern lieber mit Pauspapier ihr Motiv aufs Linol übertragen, muss der Ausdruck natürlich spiegelverkehrt sein.

Ein hilfreicher TIPP ist hierbei, direkt beim Durchzeichnen die auszuschneidenden weißen Bereiche mit kleinen Kreuzchen zu markieren.

Das erspart Ihnen beim Schneiden einige Gedankenarbeit und unter Umständen echt ärgerlichen Ärger.



Alles klar???

Na dann mal los!

 


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...

 

...

 

...

 

Gehen Sie bitte weiter!
Hier gibt es vorerst noch nichts zu sehen ...

außer ein paar Stichworten für mich selbst.

Ich bitte um Geduld ...


Was muss ich beim Schnitt beachten?

Materialbeschaffenheit - --60 Grad ansonsten ...

Verletzungsgefahr (immer von sich weg schneiden) Finger meist in Schnittrichtung, um Druck entgegenzusetzen.

Tipp: Fixierung mit Paketklebeband.  Dafür mindestens 1cm unbeschnittenen Rand lassen

Linol evtl. anwärmen. Fön, Heizung, Elektrischer Heizofen.


Wie kann ich den Linolschnitt drucken?

vorweg kurz Druckerpressen (Preise) 

verschiedene sind in der Filmwerkstatt zu sehen

Preise - als Beispiel:

Gerstaeker: manuelle Pressen

50cm Breite der Druckwalze 2.851,88 €

60 cm 3.074,15 €

Ob diese Preise gerechtfertigt sind, kann ich nicht beurteilen.

Aber die 88 bzw. 15 Cent hätte man nun wirklich weglassen können.

 

 

Registration-Board

(2-3mm Pappe, 3 Lagen stabiler Zeichenkarton, Wellpappe ist zu dick)

TIPP Bei Einfarb-Drucken die Platte mit Paketklebeband-Schlaufen fixieren.

Doppelseitiges Klebeband funktioniert nicht, wegen der Jutestruktur


 


Farbe auftragen:

verschiedene Farben: Aqua, Öl, Kupferdruckfarben (transparent)

Abtönfarbe zur Not - trocknet aber sehr schnell

Auch möglich: Hintergrund malen und dann überdrucken. Kirchenfenstereffekt.


Gummiwalze: in verschiedenen Breiten im Handel - 12 cm sollten es schon sein

TIPP Teigroller (Nudelholz) mit Gummibeschichtung im Handel (warum auch immer) - für 25 €

 

Farbe dünn auftragen! Besser 10x dünn, als 1x dick

da die Farbe sonst über den Rand quillt. Fotovergleich der Giraffe.

Mit Aqua-Linol-Farbe ist keine Eile angesagt.

 

 

Druck:

erster leichter Andruck per Hand

Nudelholz oder Gummiwalze - und sonstiges (Mehlbeutel ... nicht getestet)

Kochlöffel - Holz! im Gegensatz zu Metall oder Plasik

anheben und evtl. nachrollen

Tipp: Backpapier zum Abreiben.

 

 

Fazit:

Falls der erste Ausdruck nichts werden sollte ... Farbe zu dick aufgetragen oder zu wenig deckend ...

weitere Ausdrucke bringen andere und meistens bessere Ergebnisse.

Mit anderen Farben und Farbtönen experimentieren.

Schwarz und Weiß zulegen, um Grautöne erzeugen zu können.

Z.B. einen einfachen Farbverlauf. Beispiel Chaplin


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